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Fragen und Antworten über Les Salles-sur-Verdon

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   Aus welchem Grund ist Les Salles-sur-Verdon nicht ein ganz gewöhnliches Dorf ?
   Wo liegt Les Salles-sur-Verdon ?
   Wie kommt man nach Les Salles-sur-Verdon ?
   Wann wurde das alte Dorf zerstört ?
   Wann wurde mit dem Bau des neuen Dorfes begonnen ?
   Wieviel Einwohner hatte das alte Dorf ?
   Wieviel Einwohner hat das neue Dorf ?
   Kann man es nicht als Glücksfall betrachten, daß in einer so trockenen Ecke der Hochprovence ein altes Dorf gegen ein neues, gelegen an einem herrlichen See, ausgetauscht wurde ?
   Kann man beim Tauchen im See noch das alte Dorf sehen ?
   Wie tief ist der See an der Stelle, wo sich das alte Dorf befand ?
   Stimmt es, daß man noch die Glocken des alten Dorfes hören kann ?
   Was kann man im neuen Dorf an Einrichtungen des alten Dorfes noch sehen ?
   Andere Fragen ?






















































Aus welchem Grund ist Les Salles-sur-Verdon nicht ein ganz gewöhnliches Dorf ?

Les Salles-sur-Verdon wurde zum Untergang verurteilt durch den Staudammbau und die Flutung des Tales. Dadurch entstand der "lac de Sainte-Croix". Die Einwohner mußten ihren Lebensraum verlassen, ihre Existenz verändern... Das Dorf wurde abgetragen, Haus um Haus, Stein für Stein... Alle Bäume und sämtlicher Bewuchs des Tales wurden entfernt... Die Kirche wurde gesprengt, die Toten zum Friedhof des neuen Dorfes mitgenommen...

Aber Les Salles-sur-Verdon gibt es heute noch : ein neues Dorf wurde am Ufer des Sees gebaut, ganz unterschiedlich zum alten, aber ihm doch sehr verwandt...

Die Geschichte in wenigen Worten.



Die Graffitis auf dem Dorfplatz vom 02.01.1974
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Wo liegt Les Salles-sur-Verdon ?

Les Salles-sur-Verdon ist ein Dorf in Frankreich, es liegt im Departement Var, wenige Kilometer von den Alpen der Hochprovence und der Verdon-Schlucht entfernt.

10km südlich von Moustiers-Sainte-Marie, 20km nördlich von Aups, 50km von Draguignan. 110km nordöstlich von Marseille, 130km nordwestlich von Nizza...

Zusätzliche Informationen.



Wo liegt Les Salles-sur-Verdon ?
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Wie kommt man nach Les Salles-sur-Verdon ?

Auf der Straße... von Marseille :
Autobahn in nördlicher Richtung Aix-en-Provence, Vinon-sur-Verdon, Gréoux-les-Bains, Allemagne-en-Provence, Riez, Moustiers-Sainte-Marie.
Auf der Straße... von Nizza :
Autobahn A8, Ausfahrt Le Muy, Draguignan, Flayosc, Aups.
oder über die touristische Strecke : Grasse, "Route Napoléon", Comps, Gorges du Verdon, Aiguines.
Auf der Straße... von Paris ; ebenso von Deutschland :
Autobahn A8 in südlicher Richtung, Ausfahrt Cavaillon, Pertuis, Vinon-sur-Verdon, Gréoux-les-Bains, Allemagne-en-Provence, Riez, Moustiers-Sainte-Marie.
Mit dem Zug...
...bis Les Arcs-en-Provence oder Fréjus, dann Landstraße Richtung Draguignan, Flayosc, Aups.
Mit dem Flugzeug...
...Flug nach Marseille oder Nizza.
Zusätzliche Informationen.

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Wann wurde das alte Dorf zerstört ?

Das alte Dorf wurde nicht an einem bestimmten Tag zerstört... daher rührt die Tragödie des Dorfes.

Ende 1972 sah das alte Dorf noch immer aus wie früher.

Anfang 1973 wurde des Bewuchs auf dem Talgrund entfernt. Im Frühjahr 1973 hatten schon einige unbewohnte Häuser keine Dächer mehr, während man sich im Dorfkern noch nicht vorstellen konnte, was einmal geschehen sollte und das tägliche Leben weiterging. Während des Sommers 1973 häuften sich die Umzüge der Bewohner und die Abrisse der Häuser ; am Ende des Sommers 1973 war es schwierig, aber immerhin noch möglich, eine unversehrte Stelle im Dorf zu finden.

Ende 1973 schien das Dorf Opfer eines Bombenangriffes geworden zu sein. Im März 1974 wurde die Kirche gesprengt.

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Wann wurde mit dem Bau des neuen Dorfes begonnen ?

Der Grundstein zum neuen Dorf wurde anläßlich einer Feierstunde am Fest der Heiligen Anna, am 26.07.1970, gelegt.

Ende 1971 wurde mit dem Bau der öffentlichen Gebäude begonnen (Bürgermeisteramt, Post, Schule, Kirche) mitte in Trüffeleichen, in einem Rahmen der keineswegs Ähnlichkeit ein zukünftigen Dorfes hatte.

September 1972 wurden die beiden Kirchenglocken des alten Dorfes wurden im neuen Glockenturm aufgehängt – Nutzen ziehend des Vorhandenseins eines Hebezeug um diesen Job zu tun.

Von diesem Datum ab und für mehr als einen Jahr lebten die "Sallois" im alten Dorf, weit enfernt des bekannten Glockenspiels, das immer die Stunden ihrer Tagen angäbe.

Das erste Lebenszeugnis im neuen Dorf war die Öffnung des Hotel-Restaurants "Le Verdon" von Raymond Taxil, am Donnerstag den 12. Juli 1973. Am nächsten Tag, den 13. Juli 1973 am Mittag, öffnete ebenfalls "Auberge des Salles" - jedoch nur für 4 Gäste wo unter Herr und Frau Marc Doreau. Die "Auberge du Coin perdu" seit mehrere Generationen in der Familie Anot schaffte weiter im alten Dorf, statt der Öffnung der "Auberge des Salles" im neuen, fast menschenleeren Les Salles.

Herbst 1973 als das Schuljahr anfing in der neuen Schule, mußten die Kinder die Straße entlang laufen die sie vom alten Dorf - wo sie noch immer wohnten - trennte.

Ende 1973 und in 1974 wurden nach und nach die Wohnhaüser der Bewohner des alten Dorfes gebaut, um die Sallois übereilt umzuziehen.

Die formelle Einweihung des neuen Dorfes war am 22. Januar 1977 "mit kaum vollendeten Fassaden perfekt ausgerichtete Haüser, namenlose Straßen entlang".

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Wieviel Einwohner hatte das alte Dorf ?

Ebenso betroffen wie die Dörfer der Umgebung vom Wegzug der Bauern in die Städte, hatte das alte Dorf bei der Volkszählung von 1962 nur noch 178 ständige Einwohner und bei der Volkszählung von 1968 noch 165 Einwohner.

13 Einwohner hatte demnach das Dorf von 1962 bis 1968 verloren, dazu noch 40 Einwohner von 1968 bis 1975.

Bei der Volkszählung von 1975 gab es nur noch 125 ständige Einwohner in Les Salles-sur-Verdon. Ein äußerst wichtiges Ereignis hatte in der Gemeinde während dieses Zeitraumes stattgefunden...

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Wieviel Einwohner hat das neue Dorf ?

1975 gab es nur noch 125 ständige Einwohner im neuen Dorf.

1982 waren es 131 Einwohner, 1990 waren es 154.

Heute gibt es während der Wintermonate 196 ständige Einwohner, aber 5.000 Leute im Sommer...

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Kann man es nicht als Glücksfall betrachten, daß in einer so trockenen Ecke der Hochprovence ein altes Dorf gegen ein neues, gelegen an einem herrlichen See, ausgetauscht wurde ?

Mit dieser Frage riskiert man, daß viele Les-Saller in Wut geraten.

Es gibt keinen "Austausch". Die Eigentümer im alten Dorf wurden vom EDF entschädigt. Sie haben im neuen Dorf so gebaut, wie es ihre finanziellen Mittel erlaubten.

Es gibt nur wenige Les-Saller, die mit der Entschädigung zufrieden waren... Der EDF hatte die Häuser des alten Dorfes für hochgradig baufällig erklärt. Die landwirtschaftlichen Einrichtungen (der Talgrund war besonders fruchtbar) und die Trüffelfelder wurden nach Aussagen der Bauern ebenfalls stark unterbewertet, was zu teilweise sehr heftigen Demonstrationen führte (vergleichen Sie die Stellungnahmen in der Presse dieser Zeit in "Les Salles et les écrits").

Die Entschädigungsmaßnahmen für die Les-Saller haben einen Geistlichen zu folgender Aussage veranlaßt : « auf der einen Seite ertränkt man die Leute, auf der anderen Seite würgt man sie... ».

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Kann man beim Tauchen im See noch das alte Dorf sehen ?

Unnötig zu tauchen, es gibt keine einzige Spur mehr vom alten Dorf...


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Stimmt es, daß man noch die Glocken des alten Dorfes hören kann ?

Genau, wenn man nicht ganz taub ist, hört man sie im neuen Dorf jede halbe Stunde...

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Wie tief ist der See an der Stelle, wo sich das alte Dorf befand ?

Der Wasserstand des Sees ist je nach Jahreszeit unterschiedlich, die Wassertiefe also nicht konstant. Bei Höchststand des Wassers beträgt die Wassertiefe an der Stelle, an der sich der alte Dorfplatz befand, ungefähr 32m.

Les Salles, 1974
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Was kann man im neuen Dorf an Einrichtungen des alten Dorfes noch sehen ?

Den Brunnen, die beiden Waschhäuser, den Gedenkstein für die Toten, die Kirchenglocken, die Kirchturmuhr, zahlreiche behaueme Steine (Haustür-einfassungen), alte Dachziegel, alte Balken... und Fotos...

Im Gegensatz zu vielen anderen Beschreibungen im Internet haben der alte und der neue Glockenturm nur die Glocken und den Hahn auf der Turmspitze gemeinsam.

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